14.12.2023
Die Molar-Inzisiven-Hypomineralisation (Schmelzbildungsstörung) Schmelzbildungsstörungen sind für viele Patienten oft zunächst ein ästhetisches Problem.
Aus zahnärztlicher Sicht bedeuten sie jedoch in erster Linie eine therapeutische Herausforderung.
Problematisch bei der Behandlung ist häufig, dass die oft sehr jungen Patienten unter einer erhöhten Sensibilität der betroffenen Zähne leiden. Dadurch sinkt die Kooperationsbereitschaft, bei gleichzeitig dringender Behandlungsbedürftigkeit.
In Kooperation mit einem Kieferorthopäden klären wir ab ob alle betroffenen Zähne behandelt werden oder eventuell einige entfernt werden. Bei Kindern mit bereits vorhandenem Engstand kann dies die geeignetere Option sein. Betroffen von einer Hypomineralisation sind meist die Schneidezähne und ersten Molaren (Backenzähne). Hierbei ist die Ausprägung sehr individuell. An den Schneidezähnen ist die Defektausprägung häufig geringer und somit eher ein ästhetisches Problem im Gegensatz zu den Molaren. Die Prävalenz liegt in Deutschland derzeit bei 0,6-5,6 Prozent mit steigender Tendenz.
Die MIH entsteht zwischen dem achten Schwangerschaftsmonat und dem fünften Lebensjahr. Die Farbe des Zahnschmelzes kann von creme-weiß über gelb bis hin zu braun reichen. Hierbei kann man sagen, je dunkler der Schmelz, desto poröser.
Der Kalzium- und Phosphatgehalt des betroffenen Zahnschmelzes ist deutlich geringer als bei gesundem Schmelz, wobei der Kohlenstoffanteil erhöht ist. Dadurch ist die Belastbarkeit so stark herabgesetzt, dass bereits normaler Kaudruck ausreichen kann um zu Schmelzabsprengungen zu führen.
Die betroffenen Zähne sind oft besonders empfindlich auf Wärme, Kälte, sowie chemische und physikalische Reize. Bei unzureichender Mundhygiene entwickelt sich besonders rasch Karies. Inder Behandlung kommt erschwerend hinzu, dass Lokalanästhetika an den betroffenen Zähnen nicht oder vermindert wirken.
Betroffene Kinder werden bei uns in einem engmaschigen Intensivprohylaxeprogramm (mindestens alle drei Monate) betreut. Die regelmäßige Anwendung von Fluorid und Chlorhexidin ist zudem sehr wichtig. Derzeit sind die Ursachen der MIH nicht vollständig geklärt.
Folgendes steht allerdings im Raum:
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